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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Mi Okt 26, 2005 8:34 am Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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"Ein Brett vor den Kopf?" Die flüsternde Stimme klingt etwas erstaunt. "Nun ja, dies ist ein altes Haus. Da gibt es schonmal lockere Bretter." Man kann allerdings deutlich bemerken, dass ihn Mambas Aussage nicht gerade beruhigt. "Es ist zwecklos sie zu suchen, wenn sie unterwegs ist", seufzt er. "Sie quetscht sich wie ein Mäuschen in die engsten Ritzen und kennt jeden noch so geheimen Zugang. Erzähl mir von deinem Geist. Wie willst du ihn finden?"
Der Gang mündet T-förmig in einen weiteren, von dem verschiedene Räume abgehen. Hier ist die Luft deutlich stickiger und der warme, lebendige Geruch der Tiere wird von einem süsslichen Hauch überlagert, der sich schwer und überlkeiterregend auf die Geruchsnerven legt. |
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MasterGecko
Verbraucher Info

Offizielles TSF Totemtier, sowie Oberster Werbeträger
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Verfasst am: Mi Okt 26, 2005 8:34 am Titel: Werbepause |
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Trust everybody ... then cut the cards. - Murphy's Law
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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Do Okt 27, 2005 10:19 pm Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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"Du wirst ihn kennenlernen. Bald", nickt Louis. "Ich weiss nicht ob die rote Lady eine Elfe ist. Ich habe ihre irdische Gestalt noch nie gesehen. Ich habe ihr den Namen gegeben, weil sie so voller Zorn ist."
Der Ghul öffnet die Tür, und Mamba kann froh sein, dass er dem Ratschlag nachgekommen ist. Der warme, widerliche Blutgeruch, in den er hineinprallt wie gegen eine Wand, würde einen normalen Menschen würgend aus dem Raum rennen lassen.
Mehrere Tische, die eher an Werkbänke erinnern, stehen im Raum verteilt, und von der Decke baumeln an Seilzügen glänzende Metallhaken, an denen noch zuckende Tierkörper hängen. Ihre Schlagadern sind geöffnet, und das warme Blut schiesst im Rhythmus des ersterbenden Herzschlags aus den Wunden, wo es am Boden in grossen Bottichen aufgefangen wird. Kein appetitlicher Anblick.
An einem der Tische steht eine gebeugte und offensichtlich uralte Frau, die eine Plasthaube auf dem Kopf trägt, sodass ihre Haare verdeckt werden. Vor den Körper gebunden trägt sie eine blutverschmierte Schürze, ebenfalls aus Plastmaterial, und in ihren grauhäutigen Händen liegen blitzende Messer. Mit routinierten Bewegungen trennt sie Fleisch und Sehnen von den Knochen eines bereits geschlachteten Tieren, und schaut nur kurz auf, als Louis mit seinem Gast eintritt. Ein Blick aus ausdruckslossen weissen Augen trifft Mamba, bevor die Frau sich wieder ihrer Tätigkeit widmet.
"Shalom Hannah", grüsst Louis die Alte, die den Gruss nickend erwidert. "Wir haben einen Gast. Das ist Mamba."
Seine Worte haben eine etwas eingehendere Begutachtung durch die Frau zufolge.
"Er ist ein Lichtmensch, Louis", murmelt sie mit einer dünnen Fistelstimme, die durch die spitzen Zähne in ihren Kiefern einen etwas zischenden Klang bekommt. |
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Indigo bestimmt kein Elite Runner
Anmeldungsdatum: 29.01.2002 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,663,365 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Fr Okt 28, 2005 8:08 am Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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„Könnte ich die rote Lady sehen? Vielleicht erkennen ich sie wieder, aber… es klingt als könnte es passen. Weißt du warum sie so zornig ist?“ Mamba grübelt vor sich hin, wird aber schnell auf andere Gedanken gebracht als er hinter dem Ghul den Raum betritt. „Uh…“ kann er sich nicht verkneifen als ihn der Geruch mit verminderter Wucht trifft und er spürt wie sich sein Magen kurz zu heben versucht, er hat so etwas lange nicht mehr gesehen, erinnert sich aber plötzlich daran das er als Kind mal auf einem Fest seiner Mutter miterlebt hat wie ein Reh geschlachtet wurde. Damals, als kleiner Junge fand er es faszinieren.
„Hallo Hannah“, grüßt Mamba die alte Frau mit einem respektvollen Nicken. Durch die zugehaltene Nase klingt er immer noch ein wenig seltsam und er lächelt entschuldigend, ist sich aber nicht sicher ob die alte Frau seine Verlegenheit bemerkt. „Ja, ich bin ein Lichtmensch wie ihr es nennt, ich bin nicht hier um Ärger zu machen, entschuldige.“ |
_________________ Ich hab nur Unsinn im Sinn - und ich hab dich im Visier ;-p
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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Fr Okt 28, 2005 6:08 pm Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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Die Alte nimmt Mambas Begrüssung mit einem Nicken zur Kenntnis. "Wenn Louis dich eingeladen hat, bist du unser Gast", murmelt sie, auch wenn die Tatsache ihr nicht ganz angenehm zu sein scheint, und widmet sich wieder dem gehäuteten Kaninchen. "Soll ich gleich Tanookee schicken damit er euch was zu trinken bringt?"
Louis nickt stumm und geht weiter voran durch den Raum, an dessen anderem Ende sich eine weitere Tür befindet, die er öffnet. Dahinter befindet sich ein weiterer Gang, von dem mehrere Räume abzweigen. Aus einem davon ist Rumoren zu hören. Es klingt als würde jemand irgendetwas mit einer Feile bearbeiten. Aber die Luft ist hier besser. Zumindest kommt es einem nach dem feuchtwarmen Gestank des Schlachtraums so vor.
"Ich weiss nicht ob sie sich dir freiwillig zeigen wird", meint Louis achselzuckend. "Sie ist eine verlorene Seele, genau wie alle anderen. Ein Phantom, was auf die letzten Eindrücke seines sterblichen Lebens fixiert ist. Ich glaube sie hat etwas verloren und ist wütend weil sie es nicht finden kann. Aber ich weiss nicht was es ist." |
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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Sa Okt 29, 2005 3:22 pm Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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Die Tür ist nicht ganz geschlossen, steht aber nicht weit genug offen, als dass man erkennen kann wer oder was die Geräusche verursacht. Der Spalt ist jedoch breit genug, dass Mambas Blick im Lichtkegel der Taschenlampe auf Regale mit Munitionspackungen fällt. Die übrigen Türen sind geschlossen.
Louis bemerkt Mambas Blick entweder nicht, oder er lässt es sich nicht anmerken. Er geht weiter zielstrebig voran den Gang entlang, huschend und lautlos wie ein Schatten. Würde er nicht ab und zu das Wort an Mamba richten, er würde ihn nicht einmal bemerken. Allmählich wird Mamba klar, warum diese Leute sich Dunkelmenschen nennen. Ihre Körper und ihre Sinne sind der Dunkelheit perfekt angepasst. Oben im Tageslicht wären sie wahrscheinlich hilflos und verloren. Genauso wie er es hier unten wäre, wenn Louis ihn nicht eingeladen hätte.
"Was ist das für eine Geschichte, von der du sprichst?" fragt die raschelnde Stimme des Spinnenmannes. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich eine sterbende Seele an etwas Lebendes klammert und bei diesem Lebenden bleibt. Aber dass die toten Seelen versuchen etwas Lebendes mit sich zu nehmen...davon habe ich allenfalls in Gruselmärchen gehört." |
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Indigo bestimmt kein Elite Runner
Anmeldungsdatum: 29.01.2002 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,663,365 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Sa Okt 29, 2005 3:41 pm Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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Mamba beeilt sich dann mal Louis zu folgen, damit er ihn nicht verliert und hier allein im Dunkeln zurück bleibt, er ist zwar neugierig, aber nicht ganz so schlimm wie seine Tochter.
„Ich weiß nicht ob deine rote Lady die selbe ist, die ich suche…aber…Jennifer, wie sie heißt hat ein recht tragisches Leben hinter sich soweit ich es erfahren konnte. Sie kam wohl mit ihrem Mann Nathaniel aus dem Elfenland hier her und fühlte sich recht fremd. Aber er kümmerte sich mehr um seine Arbeit als um seine einsame Frau und sie…wandte sich anderen Dingen zu. Sie wurde anscheinend abhängig von Chips und ging irgendwann, um das Geld für die Chips im Bordell aufzutreiben. Was er nicht wusste als sie ging, war das sie schwanger war mit seinem Kind. Das Baby, Jay-Jay eben, wuchs anscheinend im Bordell auf und…nun…blieb wohl auch nicht unangetastet. Der Vater wusste nichtmal das er einen Sohn hat bis vor ein paar Tagen. Auf jeden Fall gab es Ärger im Bordell und der Kleine versuchte wohl seine Mama zu beschützen und fing sich eine böse Verletzung ein an der er eigentlich gestorben wäre, wenn ihn nicht jemand zu seinem unwissenden Vater gebracht hätte um ihn ausschlachten zu lassen. Aber der Vater rettete den Jungen und seit dem kümmert er sich so weit es das Kind zulässt um ihn.“ Mamba schweigt einen Moment. „Jay-Jay hat nun seine erste Freundin und außerdem auf einmal einen Vater, der unglücklicherweise die ehemalige Kleidung von Jennifer der Freundin des Jungen gab als sie was neues zum anziehen brauchte. Ich vermute das Jennifer das übel nahm. Es dürfte für sie so aussehen als würde sie ihn verlieren an Sara und seinen Dad…“ |
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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: So Okt 30, 2005 2:06 pm Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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Mamba tut gut daran, auf Louis´Fersen zu bleiben. In diesem Gewirr aus stockfinsteren Gängen und unbekannten Räumlichkeiten kann man sich mit Sicherheit verlaufen. Und man weiss nie, ob alle hier lebenden Ghule so intelligent sind wie der Spinnenmann. Louis hat etwas von den Verstehenden und den Nicht-Verstehenden erzählt, aber er hat sich darüber ausgeschwiegen, ob man beide Gattungen unter einem Dach antrifft.
Im Lichtkegel der Taschenlampe taucht plötzlich eine Tür auf, die sich von den anderen dadurch unterscheidet, dass sie sorgfältig in seidenglänzendem Schwarz lackiert ist, in welches seltsame Symbole eingeschnitzt sind, die irgendwie lebendig erscheinen, wenn man sie aus dem Augenwinkel betrachtet.
"Eine interessante Geschichte", meint Louis nachdenklich. "Liebe, Verlust und Schuld. Ja, das könnte sogar ein Band über den Tod hinaus schaffen. Du sagst der Vater des Jungen hatte eine Fessel? Wie weit kennst du dich in diesen Dingen aus?"
Auf ein kaum wahrnehmbares Zeichen von ihm öffnet sich lautlos die Tür, und gibt den Blick in einen mittelgrossen, mit Gerümpel vollgestopften Raum frei, dessen Wände so schwarz sind wie die Dunkelheit, und über und über mit schleierartigen Spinnweben behangen. Im Gegensatz zum Rest des Kellers erhellen diesen Raum jedoch Hunderte von Kerzen mit weichem, goldenem Licht, flackernd und unstet, welches die Schatten in den Winkeln und Nischen zum Leben erwachen lässt. Überall liegen Dinge herum, Treibgut der Strasse. Vieles würde der Betrachter als Plunder klassifizieren, manches als mehr oder weniger wertvoll. Dazwischen lagern Truhen und Schatullen, deren Inhalt sich den Blicken entzieht. Alles ist mit silbrigen Fäden eingesponnen, und emsig umherhuschende vielbeinige Leiber sorgen dafür, dass es auch so bleibt. Nur in der Mitte des Raumes ist ein Platz freigeräumt, wo kunterbunt zusammengewürfelte Kissen zu einer Sitzgruppe um einen niedrigen Tisch drapiert sind, auf dem ein grosser, siebenarmiger Leuchter steht.
"Mein Reich." Louis macht eine einladende Geste. "Sei willkommen, Schlange." |
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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Mo Okt 31, 2005 12:46 pm Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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Die Schriftsymbole wollen Mamba wirklich ärgern. Immer wenn er guckt, stehen sie ganz unschuldig still, aber sobald er den Blick abwendet, fangen sie heimlich an zu wuseln und rumzuturnen wie unartige Schüler in einem Klassenzimmer.
Louis stört sich nicht daran, sondern lässt sich auf einem der Sitzkissen nieder und bedeutet Mamba, sich ebenfalls zu setzen. Sobald der Schamane den Raum betreten hat, schliesst sich die Tür wie von Geisterhand ebenso lautlos wie sie sich geöffnet hat.
"Freut mich dass es dir gefällt", erwidert Louis etwas steif. Offenbar hat er wohl nicht mit einer solchen Begeisterung gerechnet. Die Einladung zum Gegenbesuch beantwortet er nur mit einem höflichen Nicken. Natürlich wird er nirgendwo hingehen. Seinesgleichen zeigt sich nicht auf der Strasse.
Nachdem auch Mamba seinen unruhigen Hintern geparkt hat, wiegt der Spinnenmann bedächtig den Kopf. "Kein Grund. Eher eine Art Anker, der den Geist an die materielle Welt bindet. Kundige Beschwörer können Geister in Dinge bannen, die wir dann als Fetische kennen, wie du sicherlich weisst. Aber so etwas kann auch unkontrolliert passieren, wenn der Tod eines Menschen vielleicht ein so grosses Unrecht ist, dass seine Seele hier verweilt anstatt ins Totenreich zu gehen. Einen solchen unfreiwilligen Fetisch nennt man Fessel. Das kann ein Gegenstand sein, der dem Verstorbenen viel bedeutet hat, oder den der Mörder am Tatort vergessen hat, oder auch etwas Beliebiges, was den Geist an sein vergangenes Leben erinnert. Manche Fesseln sind immer wach, aber mache schlafen auch Jahre, Jahrzehnte, oder sogar Jahrhunderte, bevor sie durch irgendetwas geweckt werden. Aber jeder dieser Gegenstände ist einzigartig, genauso wie jeder Geist. Das macht es schwierig." |
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Jingles Runnerlegende

Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 1000+ Total Words: 1,701,555 Wohnort: Rhein-Ruhr-Megaplex
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Verfasst am: Di Nov 01, 2005 12:29 am Titel: Re: [Freeplay] Jump House / Redmond |
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"Ich werde darüber nachdenken", entgegnet Louis zögernd auf das erneute Angebot. Wer weiss wie lange es her ist, seit er zuletzt unter Menschen war.
"Eine Fessel ist immer etwas Materielles, soweit ich weiss", kommt er auf das eigentliche Thema zurück. "Totengeister sind an die Orte gebunden, an denen sie gestorben sind. Nur wenn jemand eine Fessel von ihnen besitzt, ist es möglich dass sie auch andere Orte aufsuchen können. Vielleicht hat dein Gespenst lange auf das gewartet, was es eigentlich sucht, und erst durch die Aktivierung der Fessel hat er es gefunden. Es ist natürlich möglich, dass sie einer Person, zu der sie eine starke emotionale Bindung hatten, beispielsweise im Traum erscheinen. Der Traum ist das Nirgendwo zwischen den Welten. Aber sie können nur durch die Fessel wirklich dorthin gelangen, wo sich die Person aufhält und ihr möglicherweise gefährlich werden. Du sagtest, dass der Vater des Jungen noch Kleidung von ihr aufbewahrt hatte. Nun, das könnte möglicherweise die Fessel sein, wenn sie sie häufig getragen hat, oder sie ein Symbol darstellt."
Es klopft leise, und Louis´ undurchdringlicher Blick unter der Kapuze wandert zur Tür. |
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